Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 23.02.17

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Ungefähre Seitenskizze des Bunkers

Bunker Süd hätte genauso ausgesehen, wie der westliche Bunker, wäre er vollendet worden...

Der Bunker bei Google Earth: Standort nicht fertig gestellte, entfernte Truppenmannschaftsbunker-Variante Osnabrück 3, Stahlwerk Klöckner (extrem abgewandelte Bauform).kmz

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Der Bunker bei Virtual Earth: Standort nicht fertig gestellte, entfernte Truppenmannschaftsbunker-Variante Osnabrück 3, Stahlwerk Klöckner (extrem abgewandelte Bauform)

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Früher war dies das Gelände der Stahlwerke Klöckner Osnabrück.

Ein weiterer "Zufall" brachte im Februar 2017 ans Licht, dass sogar noch ein dritter Bunker dieser Art auf dem Werksgelände im Bau war. Er befand sich unweit südöstlich des Westbunkers, kam aber nicht mehr über die Realisierung der Unterbereiche der Außenwände hinaus. Auch er hätte am Ende wie der Bunker West ausgesehen. Bereits 1952 war alles an baulichen Strukturen über Erdgleiche wieder beseitigt. Nur die Fundamentplatte / Zerschellerplatte (?) schien noch existent gewesen zu sein, die auch heute eventuell in Teilbereichen noch "unter der Erdgleiche schlummern" könnte.

Dies war der dritte Bunker des Typs auf dem Klöckner-Gelände. Er wurde nur bis in die unteren Bereiche der Außenwände realisiert. Danach wurde die Baustelle (wohl erst kurz vor Kriegsende) stillgelegt. Auch er hätte zwei Geschosse erhalten sollen, wie sein Zwilling unweit nordwestlich:

Der bereits vollendete zweigeschossige West-Bunker, im Mai 1945 standen aber noch immer die Baugerüste an den Wänden...

Bereits 1952 waren die wenigen Baustrukturen wieder beseitigt. Nur noch die Fundamentplatte / Zerschellerplatte (?) schien existent gewesen zu sein (Pfeil). Auch heute könnten eventuell noch Teile davon unter / auf Erdgleiche existieren. Links zu sehen der östliche, eingeschossige Bunker:

Text zu Bunker West und Ost:

Anfang Juni 2013 hat sich aufgrund eines "Zufalles" herausgestellt, dass dieser Bunker im Bereich des ehemaligen Klöcknerwerkes in Osnabrück, genau wie das zweite Bauwerk, der "Kriegsmarine-Truppenmannschaftsbunker-Familie" zugehörig gewesen ist. Das Stahlwerk Klöckner in Osnabrück produzierte 1944 anteilig Rüstungsgüter für die Kriegsmarine. Deshalb wurden auch hier zwei der standardisierten Kriegsmarine-Bunker errichtet. Es handelt sich hierbei jedoch um extrem verkleinerte und abgewandelte Versionen der Werkluftschutzvarianten (Werftbunker). Das Baujahr ist nachgewiesen mit 1944. Zumindest der östliche Bunker, wenn nicht auch Bauwerk West, dürfte noch bis ins Jahr 1945 hinein in der Bauphase gewesen sein. Beide Bunker waren halb so hoch wie reguläre Werftbunker, also mit nur zwei Geschossen projektiert worden und auch nur halb so breit wie regulär. Es wird sich hierbei in der Projektierung höchstwahrscheinlich anstatt der regulären Werftbunker 1400 für 1400 Mann um Werftbunker 350 für 350 Personen gehandelt haben. Der knappe freie Bauplatz auf dem Werksgelände wird diese zweifach halbierten, in der Grundfläche nur 50 Prozent des sonst erforderlichen Bauplatzes nehmenden Versionen hervorgerufen haben. Ebenso dürfte Baustoffmangel dazu geführt haben. Der im Sommer 2015 abgerissene Ostbunker besaß allerdings nur ein Geschoss. Auch hier waren zwei Ebenen geplant. Aufgrund Baustoffmangel wurde (wohl erst 1945) statt dem OG 1 die Abschlussdecke direkt über das Erdgeschoss aufgegossen. Im Mai 1945 standen noch immer die Baugerüste an den Bunkerwänden (siehe Foto oben), die definitiv höher als die Decke über das Bauwerk ragten. Dies werden die Gerüstbereiche in Höhe der urprünglich geplanten Decke gewesen sein. Da nur ein Geschoss realisiert wurde, befand sich nunmehr die gewaltige Abschlussdecke in Höhe des nicht ausgeführten OG 1. Beide Bunker wurden zudem knapp einen Meter unterhalb der Erdgleiche angelegt, woraufhin kleine Treppen vor den Vorbaueingängen hinabführten. Für beide Bunker sind Disarmament-Branch (DB)-Nummern existent (gewesen). Welche dies sind / waren, konnte noch nicht ermittelt werden. Die Wand- und Deckenstärke beider Objekte betrug jeweils 2,50 Meter. Die Breite der Stirnseiten des Hauptbunkerkörpers und die Seitenbreite der Vorbauten entsprach exakt den diesbezüglichen Maßen der regulären Werkluftschutzvarianten.

In Mödling (Wiener Neudorf), südlich von Wien, befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Flugmotorenwerke Ostmark ein heute mit einem Firmenbüro über- und umbauter Werkluftschutzhochbunker, etwa 40 Meter lang, circa 15 Meter breit mit wohl drei Geschossen. Hier ist an den beiden mit Treppen erreichbaren Vorbauten erkennbar, wie die Osnabrücker Varianten eventuell in etwa projektiert worden sind. Der Bunker bei Wien ist, obwohl hier gewisse Ähnlichkeiten zu Osnabrück existieren, nicht Truppenbunker-verwandt.


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Der entfernte Westbunker besaß zwei Geschosse, an der Westseite verfügte er höchstwahrscheinlich über Holztreppen an den beiden Eingängen, die dort in den Vorbauten direkt in Ebene 2 / OG 1 führten. Es ist auch möglich, dass dort ein offenes Treppenhaus bündig mit der Vorbauwand beginnend ins OG 1 führte. Dies ist vermutbar, da auf den alten Bildern der Anschein erweckt wird, dass an der Westseite der äußere Vorbauzugang die Höhe von zwei Geschossen hatte. Aufgrund des baulichen Aufbaues von Bunker Ost ist aber hier eher von einer äußeren Holztreppe auszugehen. Der Eindruck der zweigeschossigen Eingangsöffnung auf den Bildern dürfte daher eine Täuschung sein. An der Ostseite waren die Eingänge im Erdgeschoss realisiert worden. Damit sollte eine schnellstmögliche Füllung des Bauwerkes erreicht werden. Der Bunker wurde vollendet, obwohl zum Kriegsende noch immer die Baugerüste an den Wänden vorhanden waren. Bunker Ost hätte nach Ursprungsplan genauso ausgesehen. Dort sind die Eingänge an der Südwand in den Vorbauten ins Erdgeschoss führend bis zu seinem Abriss noch immer vorhanden gewesen. Daher werden die OG 1-Zugänge der Vorbauten hier ursprünglich an der Nordseite geplant gewesen sein. Aber auch dort waren nach dem Krieg noch Zugänge erkennbar, wohl während der Umplanung zum eingeschossigen Bauwerk realisiert. Diese Nordzugänge in die Vorbauten wurden später verschlossen. Nach dem Krieg wurde der Bunker an der Südwand mittig mit einem Zusatzeingang entfestigt. Er diente bis 2015 als Werkslager.

Zum Bunker Süd:

Der Bunker Süd hätte, wäre er vollendet worden, dem Bunker West geglichen. Dieser sah von der Seite in etwa so aus wie beispielsweise derjenige zweigeschossige Variantenbunker bei SKF in Schweinfurt, nur in seiner Tiefe "halbiert":

 

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Riss der Bremer Vulkan-Variante (noch ohne Beobachtungsstand auf Dachmitte / dieser wurde eventuell erst nach Fertigstellung des Bunkers realisiert)

Allgemeine Beschreibung der WLS-Varianten / Werftbunker (unter anderem Typ "Werftbunker LSB 1400")

Die typischen T 750-Lüftungstürme (Lüftungstürme wurden / werden auch oft als betonierte Schornsteine bezeichnet) sind in einer leicht veränderten Variante auch auf den Dächern der Werkluftschutz-Hochbunker direkt am Vulkanwerftgelände Bremen-Vegesack (der Bunker steht einige hundert Meter östlich des dortigen T 750 in einer leichten Anhöhe nahe der Straße Am Werfttor und besitzt zudem einen Beobachtungsstand mittig des Daches - ähnlich wie der T 750 Emsstraße 2 in Wilhelmshaven) und dem ehemaligen Neptunwerftgelände Rostock zu finden. Sie sind jeweils mittig an der äußeren Kante des Bunkerdaches jeweils an der Splitterschutzvorbauseite angelegt und sind im unteren Bereich etwas höher als ein normaler T 750-Lüftungsturm (der Rostocker Lüftungsturm ist im Unterbereich jedoch mindestens noch einen Meter höher als der Bremer Turm). Ein weiterer Bunker dieser Bauart steht in Höhe Schiffbauerdamm / Am Duckeldamm auf dem Gelände der Nordseewerke Emden. Der Bunker wurde nach dem Krieg entfestigt und dient heute als Lager. Auch im Krieg wird der Bunker teilweise als Lagerbunker für die Nordseewerke-Werft gedient haben. Der Lüftungsturm wurde entfernt. Ein vierter Bunker dieser Bauart stand nahe des nicht fertig gestellten U-Bootproduktionsbunkers "Hornisse" ebenfalls in Bremen. Das Bauwerk wurde kurz nach dem Krieg gesprengt und später dann entfernt. Der fünfte und sechste Bunker dieser Form wurde auf dem Gebiet der Blohm & Voss-Werft in Hamburg errichtet. Bunker 2 / Ost wurde nicht fertig gestellt. Beide Bunker wurden nach dem Krieg gesprengt und vollständig entfernt. Der siebte Bunker dieses Typs wurde in Flensburg auf der Werft errichtet. Er wurde nach dem Krieg entfestigt und wohl in den 1960er Jahren entfernt. Der achte Bunker sollte an der verlängerten Jacobistraße in Wesermünde (Bremerhaven) erbaut werden, wurde jedoch nur im Bereich des Erdgeschosses vollendet. Die Ruine steht noch heute dort. Bunker Neun und Zehn befinden sich auf dem Gebiet der Opelwerke in Rüsselsheim, welche im Krieg unter anderem mit Kriegsmarine-Torpedobau beauftragt waren. Ein elfter, zwölfter und dreizehnter Bunker wurde jeweils auf dem SKF-Gelände / Fichtel & Sachs-Gelände und Kugelfischer-Gelände in Schweinfurt gebaut. Sie besaßen lediglich zwei von ursprünglich vier regulär geplanten Geschossen. Der Fichtel & Sachs-Bunker wurde im Zeitraum zwischen 1993 und 2001 beseitigt. Das genaue Datum ist noch unbekannt. Der SKF-Bunker wurde 2006 entfernt. Der Kugelfischer-Bunker ist noch immer vorhanden. Grund für die Errichtung war hier die anteilige Wälzlagerproduktion für die Kriegsmarine durch SKF, Fichtel & Sachs und Kugelfischer.

Die dreizehn beschriebenen Hochbunker sind zudem extrem bauartähnlich zueinander. Die Splitterschutzvorbauten sind mehrgeschossig und besitzen Überkragungen als Schutz für die unter diesen befindlichen Zusatztüren. Beim Emder Exemplar wurden diese Überkragungen / Betonfortsätze entfernt.

Der Rostocker Lüftungsturm ist wie geschrieben noch etwas höher als die erhaltene Bremen-Version am Vulkan. Die Überkragung und der obere Eingang des südlichen Rostocker Splitterschutzvorbaues ist linksbündig angeordnet, während der Eingang am östlichen Splitterschutzvorbau in Bremen, welcher sich baulich in gleicher Lage befindet, rechtsbündig angeordnet ist. In Bremen liegen beide oberen Eingänge in einer Flucht (auch der zweite Bremer Bunker hatte beide oberen Eingänge identisch zum Vulkan-Bunker in einer Flucht - identisch zur Lage des Lüftungsturmes Vulkan - angelegt), während dies in Rostock aufgrund der geschilderten Tatsache nicht der Fall ist. Beim Emder Exemplar war die Überkragung am Nordsplitterschutzvorbau rechtsbündig ausgerichtet. Die Lage der südlichen Überkragung war ebenfalls in einer Flucht rechtsbündig. Das fertig gestellte Hamburger Exemplar hatte seine Überkragung am Ostsplitterschutzvorbau linksbündig, also südlich ausgerichtet angebaut. Die Westüberkragung mit dortigem Eingang ins 2. Obergeschoss war entgegengesetzt - nördlich - realisiert worden. Zudem wird sich hier ein nicht regulärer Zusatzeingang im Westvorbau an dessen Südwand ins 1. Obergeschoss direkt über dem Erdgeschosseingang befunden haben, der mit einer Holztreppe zu erreichen gewesen sein dürfte.

Diese dreizehn Bunker stellen eine abgewandelte Werkluftschutz-Variante der Truppenmannschaftsbunker dar und dürften durchaus mit diesen als "verwandt", wenn man diesen Begriff nehmen darf, bezeichnet werden. Die Bezeichnung lautete hier in mehreren Fällen: Werftbunker LSB 1400. Die Bunker sind regulär viergeschossig ausgeführt worden.

Eine vierzehnte Variante wurde 1944 als Schutzbunker der Germaniawerft in Kiel gebaut ("Germania 1"). Der Bunker ist länger als die anderen Typen, besitzt jedoch nur drei Geschosse. Die Vorbauten schließen an der Dachkante ab. Das Bauwerk wird aber ebenfalls zu dieser Baureihe gehören. Variante Fünfzehn, die ebenfalls zur Baureihe gehören wird, entstand mitten im Werksgelände der AG Weser in Bremen ("Bunker 49"), unweit entfernt des beschriebenen Bunkers bei "Hornisse" (dies war "Bunker 50"). Der Hochbunker war ein Doppelbunker, zusammengesetzt aus zwei regulären WLS-Varianten, aber mit Bauartabweichungen. Das Objekt stellt das größte bisher bekannte Bauwerk aller Truppenmannschaftsbunker und seiner Varianten dar. 1992 wurde der Bunker abgerissen. Varianten Sechzehn, Siebzehn und Achtzehn wurden auf dem Gelände des Stahlwerkes Klöckner in Osnabrück gebaut. Auch Klöckner produzierte anteilig Rüstungsgüter für die Kriegsmarine. Die drei Bunker waren jeweils nur halb so breit wie ein regulärer Werftbunker, da nur wenig freier Bauplatz auf dem Werksgelände zur Verfügung stand. Alle drei sollten je zwei Geschosse erhalten. Jedoch ist dies nur beim westlichen Bunker ausgeführt worden. Der östliche Bunker, der noch bis in die heutige Zeit existierte und dann im Sommer 2015 schließlich abgerissen wurde, besaß nur das Erdgeschoss. Aus Materialmangel wurde auf ein Obergeschoss verzichtet. Der dritte, südliche Bunker kam nicht mehr über die Realisierung der Unterbereiche der Außenwände hinaus und war zumindest über Erdgleiche 1952 schon wieder beseitigt. Die drei 1944 (eventuell bis 1945) gebauten Bunker wurden für jeweils 350 Plätze projektiert.

 

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www.truppenmannschaftsbunker.de