Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 05.01.18

Objektvorstellung chronologisch von oben (ältester Stand) nach unten (neuester Stand) im Rahmen der Rechercheentwicklung

Der Bunker bei Google Earth: Standort entfernte Truppenmannschaftsbunker-Variante Bremen, Gelände AG Weser (abgewandelte Bauform).kmz

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Der Bunker bei Virtual Earth: Standort entfernte Truppenmannschaftsbunker-Variante Bremen, Gelände AG Weser (abgewandelte Bauform)

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Wir danken Herrn Dörwald für die Informationen zum Objekt!

In Bremen, im Werksgelände der AG Weser / DESCHIMAG, entstand wohl zeitgleich mit "Bunker 50", der WLS-Variante nahe "Hornisse", das größte bisher bekannte Bauwerk aller Truppenmannschaftsbunker und seiner Varianten: "Bunker 49". Ein Doppelbunker, zusammengesetzt aus zwei normalen Werftbunkern. Viergeschossig, und mit wohl über 2500 Mann Fassungsvermögen, eventuell 2800 Mann regulär. Der Bunker besaß an der Südwand einen durchgehenden Splitterschutzvorbau wie die normalen Truppenbunker, mittig eine Vorbauerhöhung mit Einstieg in das OG3 über Treppen, wie von den regulären Varianten bekannt. An der Nordseite befand sich lediglich ein normaler Splitterschutzvorbau. Je zwei Gasschleusen pro Längsseite mit je 4 Türen werden angenommen. Der Lüftungsturm befand sich mittig der Südwand auf dem Dach an dessen Kante. Wie beim T 1500 "Trotz" in Wilhelmshaven war in den Vorbauten mittig ein Tor eingebaut worden, um schnellste Füllung des Bauwerkes zu gewährleisten. Die Länge des Bunkers betrug etwa 40 Meter ohne Vorbauten, die Breite etwa 23 Meter ohne Vorbauten. Die Höhe betrug ungefähr 15 Meter (ohne Lüftungsturm). Eine Deckenverstärkung auf 3,75 Meter im Bereich der Dachmitte wurde hier durchgeführt. Die Wände waren 2,50 Meter stark. Der Bunker wurde nach dem Krieg um nahe Werksbebauung zu schonen nicht gesprengt, sondern diente als Farbenlager der Werft. Er wurde 1968 dann mit dem Heizhaus der Werft um- und überbaut und zusammen mit diesem 1992 abgerissen. An der Ostseite des Bunkers befand sich ein wohl eingeschossiger Vorbau, der eventuell einen Eigenbunker der Werksfeuerwehr darstellte. Nahaufnahmen des gesamten Bunkers sind bis dato noch nicht vorliegend. Es wird intensiv versucht, an aussagekräftiges Fotomaterial zum Bunker zu gelangen.

Ein Luftbild aus dem Krieg. Erkennbar der Bunker mit eigenwilliger Dachtarnung. Streben aus Stahl, wohl Fertigträger, wurden auf die Decke gelegt und hell angestrichen, um ein Dachglasfenster einer fiktiven Werkhalle vorzutäuschen.

Im Bild die exakten Himmelsrichtungen. Längsseite des Bunkers weiter unten links in der Skizze wird nachfolgend als Südwand bezeichnet, Längsseite oben rechts in der Skizze als Nordwand usw...

Mindestens einmal wurde die Dachtarnung noch geändert in der kurzen Nutzungsphase des Bunkers. Eine Flecktarnergänzung der oben abgebildeten Strebentarnung:

Ursprünglich war die Bunkerdecke mattschwarz gehalten:

 

Bunker 49: Mit der Nummer ist höchstwahrscheinlich LS-Anlage 49 auf dem Gelände der Werft gemeint. Es gab zusätzlich zahlreiche nummerierte Splitterschutzzellen, Deckungsgräben, LS-Keller und auch Winkeltürme waren vorhanden. Da dieser Werftbunker erst spät erbaut wurde, kommt wohl die Nummer zustande. Auf Bildern erkennbare, früh im Krieg aufgestellte SSZ hatten teilweise Ziffern im einstelligen und niedrigen zweistelligen Bereich aufgemalt. Dass sich die 49 auf die eigentlichen Gesamt-Gebäude der Werft bezog, ist unwahrscheinlich. Es dürften gesonderte Nummerierungen der LS-Anlagen sein. Bunker 50, der zweite Werftbunker, wird demnach wohl kurz nach Bunker 49 begonnen, bzw. vollendet worden sein.

 

Skizze:

Ein kleinerer Anbau (grün) wurde bereits früh nach dem Krieg entfernt (siehe auch weiter unten). Ob dieser Anbau verbunkert war, ist unklar. Eventuell ein gemauerter Brandwachenstand am Bunker? Der Lüftungsturm war nicht exakt mittig der Bunkerlänge auf dem Dach aufgebaut, sondern um etwa eine halbe Turmbreite versetzt. Im Gegensatz zum T 1500 "Trotz" in Wilhelmshaven besaß dieser Doppelbunker interessanterweise nur einen statt zwei Lüftungstürme.

Der untere Lüftungsturmbereich war niedriger als hier dargestellt. Zudem war im Gegensatz zur Montage eine Deckenverstärkung vorhanden.

Im Gegensatz zur Montage war eine Deckenverstärkung vorhanden.

Oben: Zwei Montagen

Unscharfe Aufnahme des Bunkers aus der Luft...

Der Ostbereich des Bunkers mit Vorbau mit Sicht aus Nordosten...

Modell des Bunkers (Bestandteil eines AG Weser-Modelles) mit Sicht aus Nordosten...

Der Bunker aus Norden...

Hier ist noch unten rechts an der Bunkerwandecke der kleine, später beseitigte Anbau erkennbar. Im Anbau scheint eine Art Sichtscharte erkennbar zu sein, was den Brandwachenstandverdacht erhärten würde.

Der Bunker aus Südosten...

Der Bunker aus Süden...

Interessant ist die helle Farbe im oberen Bereich der Ostwand. Im Bild darüber ist eine Schrift, dort jedoch schwarz, zu sehen. Was dort stand, ist unklar. Eventuell wurde die schwarze Schrift mit dem ersichtlichen hellen Farbbalken übermalt.

Nordwand

Südwand

Im Bild links erkennbar der Westbereich des noch nicht umbauten / überbauten Bunkers vor 1968. Direkt am rechten Bildrand vage zu sehen der Lüftungsturm. Im Bild rechts das Heizwerk ab 1968. Darunter / darin der Bunker...

Für den Um- und Überbau wurde der östliche Bunkervorbau eventuell teilweise entfernt.

Eingezeichnet der ungefähre ursprüngliche Bunkerkörperverlauf...

Die Bezeichnung "Bunker 19" wurde fälschlich angegeben. Es muss lauten "Bunker 49". Im Artikel wird das Baudatum fälschlich auf 1941-1942 datiert. Es war reell zwischen 1943 und 1944. Das reguläre Fassungsvermögen des Bunkers wird fälschlich auf etwa 1000 Werftarbeiter geschätzt. Reell war es definitiv viel höher (2500-2800 Personen). Das Fassungsvermögen mit Überbelegung war noch bedeutend höher. Die Angabe der Wand- und Deckenstärke stimmt ungefähr mit den reellen Maßen überein (nach regulärem Werftbunker LSB 1400-Plan). Die Angabe "In etwa 20 Meter Höhe..." beschreibt den Abbruch noch im Bereich des Bunkerüberbaues (Heizwerk).

Der Bunker während des Abrisses 1992.

Hier zu erkennen der südliche erhöhte Eingang mit Vorbau während des Abrisses. Darunter der mittlere ebenerdige Zugang in den Splitterschutzvorbau. Ürsprünglich befand sich zu beiden Seiten hin eine Treppe zum erhöhten Eingang (auf einem der oberen Bilder ansatzweise erkennbar). Die aus dieser Sicht rechte Treppe wurde bereits im Zuge der Um- und Überbauung des Bunkers abgebrochen.

Dieses Foto von 1946 zeigt noch ein Stück Geländer vom anderen Teil der Treppe. Oben der Lüftungsturm und entweder ein Bombenschaden oder aber der Beginn einer Demilitarisierungsmaßnahme (was unwahrscheinlich ist) der Besatzer, die aber dann nie weitergeführt wurde. Gut zu sehen auch die helle Aufschrift "Bunker 49"am typischen Schutzblock.

Ein wohl heute einzigartiges Relikt:

Fotos aus dem Inneren des Bunkers (1970er Jahre):

 

 
Größere Kartenansicht

Der Standort heute...

Aufnahmen vom 02.04.13:

Hier auf diesem Parkplatz stand Bunker 49...

 

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Riss der Bremer Vulkan-Variante (noch ohne Beobachtungsstand auf Dachmitte / dieser wurde eventuell erst nach Fertigstellung des Bunkers realisiert)

Allgemeine Beschreibung der WLS-Varianten / Werftbunker (unter anderem Typ "Werftbunker LSB 1400")

Die typischen T 750-Lüftungstürme (Lüftungstürme wurden / werden auch oft als betonierte Schornsteine bezeichnet) sind in einer leicht veränderten Variante auch auf den Dächern der Werkluftschutz-Hochbunker direkt am Vulkanwerftgelände Bremen-Vegesack (der Bunker steht einige hundert Meter östlich des dortigen T 750 in einer leichten Anhöhe nahe der Straße Am Werfttor und besitzt zudem einen Beobachtungsstand mittig des Daches - ähnlich wie der T 750 Emsstraße 2 in Wilhelmshaven) und dem ehemaligen Neptunwerftgelände Rostock zu finden. Sie sind jeweils mittig an der äußeren Kante des Bunkerdaches jeweils an der Splitterschutzvorbauseite angelegt und sind im unteren Bereich etwas höher als ein normaler T 750-Lüftungsturm (der Rostocker Lüftungsturm ist im Unterbereich jedoch mindestens noch einen Meter höher als der Bremer Turm). Ein weiterer Bunker dieser Bauart steht in Höhe Schiffbauerdamm / Am Duckeldamm auf dem Gelände der Nordseewerke Emden. Der Bunker wurde nach dem Krieg entfestigt und dient heute als Lager. Auch im Krieg wird der Bunker teilweise als Lagerbunker für die Nordseewerke-Werft gedient haben. Der Lüftungsturm wurde entfernt. Ein vierter Bunker dieser Bauart stand nahe des nicht fertig gestellten U-Bootproduktionsbunkers "Hornisse" ebenfalls in Bremen. Das Bauwerk wurde kurz nach dem Krieg gesprengt und später dann entfernt. Der fünfte und sechste Bunker dieser Form wurde auf dem Gebiet der Blohm & Voss-Werft in Hamburg errichtet. Bunker 2 / Ost wurde nicht fertig gestellt. Beide Bunker wurden nach dem Krieg gesprengt und vollständig entfernt. Der siebte Bunker dieses Typs wurde in Flensburg auf der Werft errichtet. Er wurde nach dem Krieg entfestigt und wohl in den 1960er Jahren entfernt. Der achte Bunker sollte an der verlängerten Jacobistraße in Wesermünde (Bremerhaven) erbaut werden, wurde jedoch nur im Bereich des Erdgeschosses vollendet. Die Ruine steht noch heute dort. Bunker Neun und Zehn befinden sich auf dem Gebiet der Opelwerke in Rüsselsheim, welche im Krieg unter anderem mit Kriegsmarine-Torpedobau beauftragt waren. Ein elfter, zwölfter und dreizehnter Bunker wurde jeweils auf dem SKF-Gelände / Fichtel & Sachs-Gelände und Kugelfischer-Gelände in Schweinfurt gebaut. Sie besaßen lediglich zwei von ursprünglich vier regulär geplanten Geschossen. Der Fichtel & Sachs-Bunker wurde im Zeitraum zwischen 1993 und 2001 beseitigt. Das genaue Datum ist noch unbekannt. Der SKF-Bunker wurde 2006 entfernt. Der Kugelfischer-Bunker ist noch immer vorhanden. Grund für die Errichtung war hier die anteilige Wälzlagerproduktion für die Kriegsmarine durch SKF, Fichtel & Sachs und Kugelfischer.

Die dreizehn beschriebenen Hochbunker sind zudem extrem bauartähnlich zueinander. Die Splitterschutzvorbauten sind mehrgeschossig und besitzen Überkragungen als Schutz für die unter diesen befindlichen Zusatztüren. Beim Emder Exemplar wurden diese Überkragungen / Betonfortsätze entfernt.

Der Rostocker Lüftungsturm ist wie geschrieben noch etwas höher als die erhaltene Bremen-Version am Vulkan. Die Überkragung und der obere Eingang des südlichen Rostocker Splitterschutzvorbaues ist linksbündig angeordnet, während der Eingang am östlichen Splitterschutzvorbau in Bremen, welcher sich baulich in gleicher Lage befindet, rechtsbündig angeordnet ist. In Bremen liegen beide oberen Eingänge in einer Flucht (auch der zweite Bremer Bunker hatte beide oberen Eingänge identisch zum Vulkan-Bunker in einer Flucht - identisch zur Lage des Lüftungsturmes Vulkan - angelegt), während dies in Rostock aufgrund der geschilderten Tatsache nicht der Fall ist. Beim Emder Exemplar war die Überkragung am Nordsplitterschutzvorbau rechtsbündig ausgerichtet. Die Lage der südlichen Überkragung war ebenfalls in einer Flucht rechtsbündig. Das fertig gestellte Hamburger Exemplar hatte seine Überkragung am Ostsplitterschutzvorbau linksbündig, also südlich ausgerichtet angebaut. Die Westüberkragung mit dortigem Eingang ins 2. Obergeschoss war entgegengesetzt - nördlich - realisiert worden. Zudem wird sich hier ein nicht regulärer Zusatzeingang im Westvorbau an dessen Südwand ins 1. Obergeschoss direkt über dem Erdgeschosseingang befunden haben, der mit einer Holztreppe zu erreichen gewesen sein dürfte.

Diese dreizehn Bunker stellen eine abgewandelte Werkluftschutz-Variante der Truppenmannschaftsbunker dar und dürften durchaus mit diesen als "verwandt", wenn man diesen Begriff nehmen darf, bezeichnet werden. Die Bezeichnung lautete hier in mehreren Fällen: Werftbunker LSB 1400. Die Bunker sind regulär viergeschossig ausgeführt worden.

Eine vierzehnte Variante wurde 1944 als Schutzbunker der Germaniawerft in Kiel gebaut ("Germania 1"). Der Bunker ist länger als die anderen Typen, besitzt jedoch nur drei Geschosse. Die Vorbauten schließen an der Dachkante ab. Das Bauwerk wird aber ebenfalls zu dieser Baureihe gehören. Variante Fünfzehn, die ebenfalls zur Baureihe gehören wird, entstand mitten im Werksgelände der AG Weser in Bremen ("Bunker 49"), unweit entfernt des beschriebenen Bunkers bei "Hornisse" (dies war "Bunker 50"). Der Hochbunker war ein Doppelbunker, zusammengesetzt aus zwei regulären WLS-Varianten, aber mit Bauartabweichungen. Das Objekt stellt das größte bisher bekannte Bauwerk aller Truppenmannschaftsbunker und seiner Varianten dar. 1992 wurde der Bunker abgerissen. Varianten Sechzehn, Siebzehn und Achtzehn wurden auf dem Gelände des Stahlwerkes Klöckner in Osnabrück gebaut. Auch Klöckner produzierte anteilig Rüstungsgüter für die Kriegsmarine. Die drei Bunker waren jeweils nur halb so breit wie ein regulärer Werftbunker, da nur wenig freier Bauplatz auf dem Werksgelände zur Verfügung stand. Alle drei sollten je zwei Geschosse erhalten. Jedoch ist dies nur beim westlichen Bunker ausgeführt worden. Der östliche Bunker, der noch bis in die heutige Zeit existierte und dann im Sommer 2015 schließlich abgerissen wurde, besaß nur das Erdgeschoss. Aus Materialmangel wurde auf ein Obergeschoss verzichtet. Der dritte, südliche Bunker kam nicht mehr über die Realisierung der Unterbereiche der Außenwände hinaus und war zumindest über Erdgleiche 1952 schon wieder beseitigt. Die drei 1944 (eventuell bis 1945) gebauten Bunker wurden für jeweils 350 Plätze projektiert.

 

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