Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am: 08.07.17

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Der Bunker bei Google Earth: T 1100 Langewerth bei Wilhelmshaven.kmz

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Der Bunker bei Virtual Earth: T 1100 Langewerth bei Wilhelmshaven

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So hätte der T 1100 Langewerth ausgesehen, wäre er nach dem Krieg nicht gesprengt worden. Folglich wäre er auch nicht versackt.

So wird die Sprengung des Bunkers ausgesehen haben.

Frühe 1950er Jahre

Die Bunker der zweiten Bauphase besaßen bekanntlich keine Luftschachtvertiefungen. Auch lagen die vier Luftschächte in Ebene 3 der Vorderwand in etwa gleichem Abstand zueinander. Bei den Bunkern der ersten Bauphase waren die äußeren beiden Schächte weiter in Richtung Außenkante eingebracht worden.

Im Gebiet der ehemaligen Marine-Nachrichtenstelle Langewerth wurde ein modifizierter Truppenmannschaftsbunker 1100 errichtet. Klassifiziert war er als so genannter "Nachrichtenbunker". Er verfügt über vier Geschosse. Die Deckenstärke ist mit 2,75 m dachmittig mit Gefälle nach außen auf 2,50 m dachkantig 1,00 m geringer als die eines regulären T 1100. Die Deckenverstärkung wurde hier trotz seiner relativ späten Errichtung seltsamerweise nicht durchgeführt. Auffallend sind die beiden radarsockelähnlichen Aufbauten im Dachbereich, welche den serienmäßigen Lüftungsturm ergänzen. Diese Aufbauten sollen nach neuesten Informationen kleine Beobachtungsstände darstellen. Der Lüftungsturm des Langewerther T 1100 ist im Unterbereich nur unwesentlich höher als die Standardlüftungstürme. Das deutet nicht unbedingt darauf hin, dass eine eventuelle spätere Deckenverstärkung trotz der schon vorhandenen Aufbauten für diesen Bunker vorgesehen war. Die Wasserabläufe sind hier mittig an den vier Dachkanten angebracht. Da das Regenwasser hier an den Seitenwänden auf die Splitterschutzvorbauten lief, werden diese über den Eingangsbereichen Regenabweiser besessen haben (wie der T 750 "Koralle"). Das Lüftungsschachtmuster aller vier Wände des Objektes entspricht im Grunde dem eines normalen T 1100 / ohne Vertiefungen. Bis zu den Abschlusskanten der Vorbauten ist der Bunker heute auf Höhe des gesamten Erdgeschosses (circa 3,00 bis 3,50 m) im weichen Marschboden versackt. Durch die Sprengung muss das Fundament regelrecht zerbröselt worden sein. Dies würde erklären, dass der Bunker nach der Sprengung keinen Halt mehr hatte und versackte.

Bekannte Daten:

Baujahr 1944 1100 Plätze (nicht genutzt / hauptsächlich Nachrichtenzentrale) 4 Ebenen

Wandstärke: 2,50 Meter / Deckenstärke: 2,75 Meter (mit leichtem Gefälle nach außen)

Nutzfläche: ? qm

Ausführung der Bewehrung: Braunschweiger

Kosten: ? RM

 

Das Objekt wurde am 09.07.1949 offiziell als erster militärischer Bunker außerhalb des Werftgeländes Wilhelmshavens auf Geheiß der Besatzung gesprengt, Nachbargebäude blieben bei dem Vorhaben nicht ohne Schaden. Der Innenbereich des Langewerther Bunkers wurde dabei beinahe komplett zerstört. Auf der Nordwestecke des Bauwerkes befindet sich ein bisher undefinierbarer Aufbau.

In diesem Aufbau befindet sich wie bei den mutmaßlichen Beobachtungsständen mittig eine Öffnung, in dieser befindet sich ein undefinierbarer eckiger Metallsockel. In der Öffnung könnte ursprünglich eine mutmaßliche Radaranlage installiert gewesen sein. Auch könnte ein leichtes Flakgeschütz aufgesetzt gewesen sein oder zumindest vorgesehen worden sein. Es ist jedoch zu vermuten, dass dort nie etwas installiert wurde, da keine Bohraufnahmen vorhanden sind.

Andere Quellen sagen, der Bunker sei bereits 1946 gesprengt worden, er wurde erst sehr spät im Krieg gebaut und nicht fertig gestellt. Die Aufsätze sollten alle drei für leichte Flak vorgesehen gewesen sein. Die erste Sprengung soll nicht den Erfolg gehabt haben, der beabsichtigt wurde. Darauf hin wurden die Gründungspfähle gesprengt, worauf der Bunker innerhalb einer Woche (!) circa 7 Meter (?) in das Erdreich versackt sein soll...

Nachtrag 01.02.10: Die Aufbauten auf dem Dach stellen zwei Tobrukstände einfachster Bauform und eine betonierte Flakbettung dar. Zur Nutzung der Aufbauten wird es jedoch sehr wahrscheinlich nie gekommen sein.

Nachtrag 27.01.12: Der Bunker wurde am, bzw. ab dem 9.7.1949 gesprengt, wahrscheinlich gab es mehrere Sprengungen. Unmittelbar nach der erfolgten "Hauptsprengung" sackte der T 1100 bereits etwa 2 Meter in die Tiefe. Das Einsacken in der Nachfolgezeit setzte sich langsamer aber stetig fort. Der Artikel aus dem Weserkurier vom 28.7.1949 dazu ("Vorwort Lengewerth" soll "Vorort Langewerth" heißen):

Luftbild von 1945

Realitätsgetreueste Montage neben oberster Montage / so könnte der Bunker intakt ausgesehen haben (die vertikalen Verschalungsnegative waren jedoch nicht vorhanden)

Fotoserie 2006:

Der Lüftungsturm wurde durch die Sprengung in seiner Lage versetzt. Er steht nicht mehr in einer Flucht mit den Dachkanten...

Die Zerschellerplatte...

Eingangsschutzvorbau West

Die Zerschellerplatte wurde vom einsackenden Bunker mitgerissen und befindet sich nun in Schräglage...

An der südlichen Stirnwand besitzt der Bunker in Ebene 1 vier Lüftungsschächte (alle Truppenmannschaftsbunker späterer Bauart ohne Luftschachtvertiefungen besaßen an der lüftungsturmzugewandten Seite in Ebene 1 rechts ein kleineren vierten Zusatzschacht, ein normaler luftschachtvertiefter Truppenmannschaftsbunker mit drei Ebenen - T 750 - sowie ein normaler viergeschossiger T 1100 besaß regulär an jeder Stirnseite in Ebene 1 drei Lüftungsschachtöffnungen, entweder mittig der Seitenwand oder linksbündig angeordnet)...

Eingangsschutzvorbau Ost

Eine seltsame Aushöhlung in der Zerschellerplatte. Hier wurde vor einiger Zeit gegraben. War hier eine Art Kabelschacht?

An der nördlichen Stirnwand besitzt der Bunker in Ebene 1 drei Lüftungsschächte...

Reste der Steigleiterhalterung am Schutzvorbau Ost...

Reste der Steigleiterhalterung an der Bunkerwand Ost...

Ein vager Blick durch den Sprengungsriss in der Bunkerwand an der Nordostecke. Nicht nur mit der Digitalkamera, auch mit Menschenaugen ist fast nichts zu erkennen. Es ist jedoch vom menschlichen Betrachter klar zu sehen, dass alle Geschossdecken des Nordteiles durch die Sprengung vernichtet wurden. In Ebene 1 steht, jetzt durch das Versacken hervorgerufen auf Erdgleiche, Wasser. Der Innenraum mutet wie eine Kathedrale an und wirft ein gewaltiges Echo zurück...

Hier Details der vier Lüftungsschachtöffnungen Ebene 1 der Südstirnseite des Bunkers. Sie liegen durch das Versacken des Bunkers hier nun an der Erdgleiche und teilweise auch schon im Erdreich. Der Verdacht ist gegeben, dass auch heute noch der Bunker weiter in die Erde sackt...

Ein Hydrant befindet sich noch heute östlich des Bunkers. Er stammt aus Kriegszeiten...

Eine Art Schöpfwerk -oder Pumpenhaus befindet sich ebenfalls östlich des Bunkers. Es könnte aber auch ein Trafogebäude sein. Auf dem betonierten Dach des eventuell verbunkerten Gebäudes befinden sich vier Vertiefungen. Mutmaßlich Aufnahmen für Pflanzwerk zur Tarnung des Daches? Das Bauwerk stammt aus Kriegszeiten, die Fertigung erfolgte wohl zusammen mit dem Truppenbunker...

Hinweise besagen, dass sich zudem direkt westlich des Bunkers ein Regelbau-Kleinbunker (?) der Wehrmacht befunden haben soll. Obwohl auf Luftbildern eine Struktur erkennbar zu sein scheint, fehlt aber ein Schattenwurf, der im Bildmaterial dann eigentlich vorhanden sein müsste. Zu diesen eher unwahrscheinlichen Hinweisen gibt es bis dato keine weiteren Informationen.

Aufnahmen vom 10.02.12:

Aufnahmen vom 10.03.12:

13.09.12: Es tut sich was am T 1100 Langewerth. Das Gelände um den Bunker herum wurde in den letzten Wochen teilweise planiert und ein massiver Zaun wurde um den Bunker herum gezogen. Wohl, um Unbefugte vom Bauwerk fern zu halten... Wir beobachten die Entwicklung weiter.

Neuaufnahmen vom 03.03.13:

8. Juli 2017: Bunker in Wilhelmshaven - Vorstellung der Truppenbunker

Dreiteilige Serie in der Beilage "Heimat am Meer" der Wilhelmshavener Zeitung.

Hier: Folge 3 / 8. Juli 2017

Wir danken herzlich für das Interesse und für die Veröffentlichung der Texte.

 

Interessant ist, dass der Aufbau des äußerst massiven Selbstschutz-Standard-Hochbunkers der II. Welle Störtebekerstraße / Sedan in Wilhelmshaven durchaus diverse Ähnlichkeiten zur Gestaltung der Kriegsmarine-Truppenmannschaftsbunker aufweist.

Diese Seite ist Bestandteil der Präsenz

www.truppenmannschaftsbunker.de